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15.07.2016|Koenig & Bauer AG

Einzigartige Hochpräzision

Auf vier DMC U Bearbeitungszentren und einer DIXI 270 von DMG MORI fertigt Koenig & Bauer Großbauteile für Druckmaschinen – hochproduktiv und im µm-Bereich

Ewald Baumeister, Leiter Fertigungsbereich Gestelle, vor der DIXI 270, die als Prototyp bei Koenig & Bauer installiert wurde.

Nachdem Friedrich Koenig 1814 in London die erste mit Dampfkraft angetriebene Zylinderdruckmaschine erfunden hatte, kehrte er 1817 gemeinsam mit Andreas Bauer zurück nach Würzburg, um die heutige Koenig & Bauer AG zu gründen. Das Unternehmen hat die Druckmaschinenherstellung mit seinen Erfindungen maßgeblich beeinflusst und verfolgt bis heute den Anspruch, Innovationsführer in seinen Märkten zu sein. Diese sind neben dem Zeitungsdruck unter anderem der Bogendruck, der Verpackungsdruck und der Blechdruck. Darüber hinaus werden über 90 Prozent der Weltwährung auf Maschinen aus Würzburg gedruckt. Um den hohen Qualitätsstandards in der Fertigung gerecht zu werden, vertraut Koenig & Bauer seit Februar 2015 bei der Bearbeitung großer Volumenteile auf eine Turnkey-Lösung von DMG MORI. Diese beinhaltet unter anderem zwei Prototypen des Werkzeugmaschinenherstellers: eine hochproduktive DMC 270 U inklusive RS 4 Palettenpool sowie eine ultragenaue DIXI 270.

Die Präzision der DIXI 270 beruht auf dem Einsatz geschabter Führungsauflagen. Das Schaben geschieht in über 500 Stunden Handarbeit und gewährleistet die absolute Geradheit und Ebenheit der Linearführungen.

Für den florierenden Zeitungsmarkt im London des 19. Jahrhunderts war es ein Meilenstein, als Friedrich Koenigs Zylinderdruckmaschine die Londoner Tageszeitung „The Times“ erstmals mit Dampfkraft druckte. In den Folgejahren hat Koenig & Bauer damit ein Fundament für die gesamte Druckmaschinenindustrie gelegt. Fast 200 Jahre später beeinträchtigt der Siegeszug des Internets insbesondere den Zeitungsdruck enorm, was zu großen Veränderungen geführt hat. „Wir haben frühzeitig neue Märkte erschlossen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben“, schaut Ewald Baumeister, Leiter Fertigungsbereich Gestelle bei Koenig & Bauer, auf die Entwicklung der vergangenen Jahre zurück. Mit Erfolg: Der nach Umsatz zweitgrößte Druckmaschinenhersteller der Welt ist Weltmarkt- und Technologieführer im Bereich Bogenoffset-Großformat. Verpackungs-, Zeitungs- und Blechdruck.

Für Koenig & Bauer beginnt der Erfolg bei den weltweit fast 6.000 Mitarbeitern. Allein am Standort Würzburg sind es 1.600. Dort hat das Unternehmen sogar eine werkseigene Berufsschule – sie ist als Privatschule staatlich anerkannt – eingerichtet, um den Nachwuchs an gut ausgebildeten Fachkräften sicherzustellen. Mit Blick auf die moderne Fertigung ist dies für Ewald Baumeister ein wichtiger Schritt: „Die Bearbeitung der Komponenten für unsere Druckmaschinen erfordert ein hohes Maß an Know-how.“ Gerade in der mechanischen Fertigung würden niedrigste Toleranzgrenzen gelten. „Unsere Zerspanungstechniker müssen dort sehr genau wissen, wie sie das Maximum aus den CNC-Maschinen herausholen.“

Hochgenaue Fertigung mit reduzierten Durchlaufzeiten

Im Fertigungsbereich Gestelle hat Koenig & Bauer – zusätzlich zur DIXI 270 – in drei DMC 210 U, eine davon mit einem Wechsler für fünf Paletten, sowie eine DMC 270 U mit RS 4 Palettenpool investiert.

Damit auch die Fachkräfte ihre Kompetenz voll und ganz ausspielen können, setzt Koenig & Bauer auf innovative Fertigungstechnologien. Jüngstes Beispiel ist der Fertigungsbereich Gestelle, wo das Unternehmen in fünf Bearbeitungszentren von DMG MORI investiert hat. „Dieses Projekt war ein Turnkey-Auftrag, den DMG MORI auf Basis unserer Werkstücke von der Technologieauslegung über die Werkzeuge bis hin zur Installation und Endabnahme durchgeführt hat“, erinnert sich Ewald Baumeister. Das Ziel habe darin bestanden, die hochgenauen Volumenbauteile, darunter Druckwerke bis über 2.000 mm Länge, produktiver zu fertigen als mit den zuvor verfügbaren Mitteln.

Die großen Werkstücke gelangen über einen Palettenwechlser in die DIXI 270.

Die hohen Produktivitätsanforderungen hat DMG MORI in diesem Projekt mit drei DMC 210 U erfüllt, eine davon mit einem Wechsler für fünf Paletten, sowie einer DMC 270 U mit RS 4 Palettenpool. Ewald Baumeister über die Bedeutung der Palettenwechsler: „Es ist für uns wichtig, Aufträge hauptzeitparallel vorzubereiten.“ Nur so könne man die Maschinen im 3-Schicht-Betrieb voll auslasten. Die DMC 270 U ist in dieser Konstellation ein Highlight, da DMG MORI die neu entwickelte Portalmaschine erstmalig bei einem Kunden installiert hat. Mit einem Arbeitsraum für Werkstücke bis ø 3.000 mm x 1.600 mm bietet das 5-achsige Fräszentrum ausreichend Platz für die großen Druckwerke von Koenig & Bauer.

Während ein Großteil der Volumenbauteile komplett auf den DMC U Fräsmaschinen bereits in hoher Präzision bearbeitet wird, steht für Werkstücke mit noch höheren Genauigkeitsanforderungen eine DIXI 270 zur Verfügung, wie die DMC 270 U ebenfalls ein Prototyp von DMG MORI. Die Präzision der Maschine beruht auf dem Einsatz geschabter Führungsauflagen. Das Schaben geschieht in über 500 Stunden Handarbeit und gewährleistet die absolute Geradheit und Ebenheit der Linearführungen. So erreicht die Maschine eine volumetrische Genauigkeit von 7 µm. „In der Präzisionszerspanung stoßen wir damit an die Grenzen des physikalisch Machbaren“, zeigt sich Ewald Baumeister beeindruckt über die Bearbeitungsergebnisse. „Bezogen auf die enorme Bauteilgröße ist das eine weltweit einmalige Maschinenkonfiguration.“

Die DIXI 270 erreicht eine volumetrische Genauigkeit von 7 µm.

Koenig & Bauer arbeitet in einem Genauigkeitsbereich, der eine extrem temperaturstabile Peripherie erfordert. Das betrifft zunächst die Technologie der DIXI 270: Eine leistungsstarke Kühleinheit kontrolliert die wärmebildenden Komponenten wie Spindel oder Motoren und der Schaltschrank verfügt über eine Isolierung zur Maschine. Da aber auch die Umgebungstemperatur Einfluss nehmen kann auf die Genauigkeit der Bauteile wurde eine Klimakammer um die DIXI 270 herum gebaut. Auf diese Weise bleibt die Temperatur bei konstanten 22° Celsius. In einer Schleuse werden die Werkstücke zwischengelagert, bis sie die Temperatur angenommen haben. Ewald Baumeister verdeutlicht die Notwendigkeit solcher Maßnahmen: „Jedes Grad Temperaturunterschied hat auf einer Länge von 1.000 mm eine Abweichung von einem hundertstel Millimeter.“

Im Fertigungsbereich Gestelle produziert Koenig & Bauer Volumenbauteile, darunter Druckwerke bis über 2.000 mm Länge.

Die Zielvorgaben konnte DMG MORI mit der Kombination aus den DMC U Bearbeitungszentren und der DIXI 270 absolut erfüllen. „Wir erreichen die erforderlichen Genauigkeiten bei unseren Großbauteilen in wesentlich kürzeren Durchlaufzeiten“, urteilt Ewald Baumeister. Für ihn seien die fünf Maschinen eine wichtige Investition in die Zukunft: „Es geht schließlich auch darum, dass Koenig & Bauer langfristig wettbewerbsfähig bleibt. Innovative Fertigungstechnologien sind dafür ein ebenso wichtiger Baustein wie unsere Erfahrung in der Druckmaschinenherstellung.“